Thomas Feuerstein

Thomas Feuerstein studierte von 1987 bis 1995 Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität
Innsbruck. Von 1992 bis 1994 gab er gemeinsam mit Klaus Strickner die Zeitschrift
Medien.Kunst.Passagen heraus. 1992 gründete er das Büro für intermedialen
Kommunikationstransfer und den Kunstverein medien.kunst.tirol. 1992 und 1993 arbeitete er an
Forschungsaufträgen zum elektronischen Raum sowie zu Kunst und Architektur. Ab 1997 erhielt er
Lehraufträge und Gastprofessuren an der Universität für angewandte Kunst Wien, der Hochschule
für Musik und Theater Bern, der F+F Schule für Kunst und Mediendesign Zürich, der
Fachhochschule Vorarlberg Studiengang Intermedia, dem Mozarteum Salzburg und der Universität
Innsbruck.
Feuersteins Arbeiten und Projekte realisieren sich in unterschiedlichen Medien. Sie umfassen
Installationen, Environments, BioArt, Objekte, Zeichnungen, Malereien, Skulpturen, Fotografien,
Videos, Hörspiele und Netzkunst und beziehen Prozesse und Transmutationen ein, wobei
spezifische Materialitäten eine zentrale Rolle spielen. Materialien finden sowohl als Träger von
Bedeutungen und Narrationen, als auch in Form von Werkstoffen Verwendung und werden
letztendlich zu Akteuren der Kunst.
Im Grenzbereich von Natur, Kunst und Wissenschaft setzen Feuersteins Werke pataphysische
Kreisläufe der Bedeutungs- und Möglichkeitsproduktion in Gang, die Unterscheidungen zwischen
Natur und Kultur, Vergangenheit und Zukunft auflösen. Wesentliche Aspekte bilden dabei das
Zusammenspiel sprachlicher und visueller Elemente, das Aufspüren latenter Verknüpfungen
zwischen Fakten und Fiktionen sowie die Verschränkung zwischen Kunst und Wissenschaft.
Feuerstein entwickelte hierfür die künstlerische Methode der „Konzeptuellen Narration“.

www.thomasfeuerstein.net

„BORGY & BES“ (Thomas Feuerstein, 2018, Neurales-Netzwerk-Installation mit OP-Lampen bei der Consciência Cibernética [?] Horizonte Quântico, im Itau Cultural, in Sao Paulo 2019)
Fotocredit: Thomas Feuerstein

Für die omg ibk…

… reflektiert der gelernte Kunsthistoriker und Philosoph, Thomas Feuerstein, der seit Jahren die Grenzen zwischen Wissenschaft, Kunst, Narration, Architektur, Design, Netzkultur und Biologie neu auslotet, mithilfe einer neuen digitalen Arbeit über eines seiner frühesten digitalen Werke. Der Künstler beschäftigte sich bereits in den 90 er Jahren, als digitale Kunst kein besonderes Ansehen genoss, mit digitalen Medien und den vielfältigen Möglichkeiten, die diese bieten. Zur Umsetzung seiner bahnbrechenden Kunstwerke nutzt der Feuerstein unterschiedlichste, zum Teil durchaus unkonventionelle Medien. So nutzte der gebürtige Innsbrucker für sein Werk „Arbeit am Fleisch“ (2005) etwa Hackfleisch. Feuerstein schafft es in seinen Arbeiten Kunst mit Wissenschaft anzureichern und generiert dadurch einen intellektuellen Mehrwert für die Rezipient*innen. Seine Arbeiten wirken häufig durch die raffinierte Verknüpfung visueller, sprachlicher und materieller Attribute, sowie die Freilegung von narrativen Schnittmengen zwischen Fakt und Fiktion. Im Zuge der ersten omg ibk Ausstellung wird Thomas Feuerstein einen Designer-QR-Code bei der Stadtbibliothek Innsbruck bespielen.

Werk

Projektstandort

Fotocredit: Bertram Schrettl
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